Skip to main content

Geschichte der Gartenzwerge

Zum ersten Mal in der Geschichte tauchen sie im 18. Jahrhundert auf. Damals wurden sie in Deutschland für die Verschönerung von großen Gärten verwendet. Schon wenig später interessierten sich auch normale Haushalte für die kleinen Figuren.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts breiteten sich die hübsch bemalten Gartenzwerge zunächst in den deutschsprachigen Ländern und schließlich in ganz Europa aus. Seitdem tauchen sie fortwährend immer wieder in der Geschichte auf.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Thüringen ein Unternehmen gegründet, das die Zwerge in großen Serien produzierte. Da möglichst viele Menschen von dem großen Boom profitieren wollten, wurden in der folgenden Zeit immer mehr Firmen gegründet, die in den Exportmarkt mit Gartenzwergen drängten. Einige Jahre später war jedoch der Bedarf größtenteils gesättigt, so dass es wieder etwas ruhiger wurde um die putzigen „Rotkäppchen“.

In den 1960er Jahren genossen die Gartenzwerge nicht gerade ein gutes Ansehen. Sie galten als Wahrzeichen des Spießbürgertums. Viele Menschen verabscheuten die Figuren und sahen sie als unnötigen Kitsch an. Erst durch die teilweise etwas moderne Gestaltung der Zwerge gewannen sie wieder viele Freunde. Vermutungen zufolge befinden sich in den deutschen Vorgärten ungefähr 25 Millionen Zwerge.

 

Gartenzwerge pflegen

Viele Gartenzwerge bestehen aus Terrakotta. Dieses Material kann viel Wasser aufsaugen. Es ist daher zu vermeiden, den Zwerg auf feuchte Erde zu stellen, damit er sich nicht voll saugen kann. Am besten stellt man ihn auf einen Zierstein oder eine Treppenstufe. Regen dagegen beschädigt weder die bunte Verzierung noch den Zwerg selbst. Ein Gartenzwerg, der aus gebranntem Ton besteht, sollte zum Überwintern ins Haus gebracht werden. Sobald ihn nämlich der Frost erreicht, gefriert das im Ton enthaltene Wasser und es kann passieren, dass er zerspringt.

Wenn der Gartenzwerg äußerlich sehr schmutzig ist, kann man ihn unter fließendem Wasser abspülen. Mit einem sensiblen Spülmittel, das mit einem kratzfreien Lappen aufgetragen wird, kann man größere Verschmutzungen entfernen. Eine weiche Zahnbürste ist geeignet um Rillen und Vertiefungen zu säubern.

Gartenzwerg Arten und Figuren

Die ursprünglichen Gartenzwerge sehen aus wie Bergarbeiter im Mittelalter. Sie verfügen über eine aufgemalte Schürze und tragen eine Schaufel oder eine Hacke oder schieben eine Schubkarre.

Im Gegensatz gibt es dazu seit den 90er Jahren etwas moderne Typen, die teilweise auch bewusst provozieren sollen. Gartenzwerge, die den Stinkefinger zeigen, oder Nudisten-Zwerge sind nur ein paar Beispiele dafür. Auch makabre Figuren wie Zwerge mit einem Messer oder einer Axt im Rücken erfreuen sich größter Beliebtheit. Bei klassischen „Zwergenfreunden“ sind diese Zwergformen jedoch nicht gerne gesehen.

Sogar politisch orientierte Zwerge kann man von Zeit zu Zeit finden. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise schon wichtige Persönlichkeiten aus der Politik wie Gerhard Schröder oder Helmut Kohl als Zwergengesicht modelliert.

Spezielle Zwergenmodelle haben sogar weitere Funktionen. Es gibt Gartenzwerge, die einen integrierten Bewegungsmelder haben. Wenn dieser durch eine nahe Bewegung ausgelöst wird, wird ein Ton oder Musik abgespielt.